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Sprossenwand - Magazin im DTB

Hambüchen Siebter

14.08.2008 10:08

Yang Wei Olympiasieger

Fabian Hambüchen hat im olympischen Mehrkampffinale den ersehnten Sprung auf das Treppchen verpasst. Am Ende eines guten Wettkampfes, die Silbermedaille bereits vor Augen, griff der 20-Jährige am Reck beim Kolman an der Stange vorbei und landete "nur" auf Rang sieben. Philipp Boy landet auf Rang 13. Als Olympiasieger durfte sich Yang Wei von seinen Landsleuten feiern lassen.

Der chinesische Superstar beherrschte den Wettkampf im National Indoor Stadium fasst schon erwartungsgemäß und wurde mit großem Abstand sowie 94,575 Punkten Erster. Zweiter wurde der Japaner Uchimura mit 91,975, Dritter der Franzose Caranobe mit 91,925 Punkten.

Angesichts der erzielten Punkte der Zweit- und Drittplatzierten fiel das Fazit von Fabian Hambüchen dann auch eher enttäuscht aus: "Ich bin natürlich traurig, dass es nicht geklappt hat. Trotz des Absteigers am Reck habe ich die eigentlich fehlenden Zehntel am Barren bei dem überflüssigen Zwischenschwung verloren", erklärte Hambüchen, der zudem durch eine Fingerverletzung etwas gehandicapt war. "Ich musste mich mit dem Finger durchbeißen, das war aber kein Grund für den Sturz am Reck. Ich habe das erste Flugteil einfach zu nah geturnt und dann daneben gegriffen", analysierte er die Situation und blickte aller Enttäuschung zum Trotz direkt wieder nach vorne. "Das darf mir im Reckfinale nicht passieren, denn das ist meine letzte Chance auf eine Medaille und die will ich unbedingt nutzen", meinte er.

Sehr zufrieden war dagegen Philipp Boy mit seiner Platzierung und seinem fasst fehlerfreien Wettkampf, der ihn auf 90,675 Punkte brachte. "Nach einem verkorsten Auftakt habe ich mich zusammengerissen und bin gut in den Wettkampf gekommen. Daher bin ich froh, dass es ich es bei dieser hohen Leistungsdichte bis auf Platz 13 geschafft habe", so der Cottbuser.

Knie verloren und trotzdem happy - Phlipp Boy

Boy war am Sprungtisch gestartet und hatte nach eigenen Angaben beim Absprung "ein Knie verloren", so dass die Kontrolle fehlte und die Landung auf dem Hosenboden ausfiel. Anschließend blieb der 21-Jährige an den weiteren Geräten nahezu fehlerfrei und kann zurecht stolz auf seine Leistung sein.

Hambüchen in der anderen Hälfte der Halle begann am Boden in der Gruppe der absoluten Favoriten mit Kim Daeeun, Yang Wei und Hirojuki Tomita - womit Spannung pur vorprammiert war. Der Mehrkampf-Vizeweltmeister aus Wetzlar zog seine Bodenbahnen mit gestrecktem Doppeltsukahara und kombinierten Schrauben sicher und in schöner Ausführung, 15,625 Punkte waren der Lohn. Der gute Einstieg schien Hambüchen an den weniger starken Geräten Pauschenpferd und Ringe Sicherheit gegeben zu haben. Hier kam er ohne größere Abzüge über die Runden. Am Sprung war es dann ein großer Ausfallschritt beim Yurchenko, der einige Zehntel kostete.

Dann der Barren: Durch einen Zwischenschwung beim Healy verlor "Fabi" einen halben Punkt, ein größerer Hüpfer beim Abgang bedeutete ein weiteres Minus von drei Zehnteln. Zum ersten Mal spiegelte sich Unzufriedenheit im Gesicht des Nordhessen wider. Diese wich dann am letzten Gerät einer großen Enttäuschung - es war das Reck und der Medaillentraum geplatzt.