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Jahresvorschau im Trampolinturnen

05.01.2010 09:28

Neue Herausforderungen und die Spitze stets im Blick - so schätzt Trampolin-Cheftrainer Michael Kuhn das Turnjahr 2010 ein.

Von Trampolin-Cheftrainer Michael Kuhn

Nach der WM ist vor der EM - wir Trampolinturner befinden uns bereits in der Vorbereitung auf die Europameisterschaften (und Junioren Europameisterschaften), die vom 20. bis zum 24. April in Varna (BUL) ausgetragen werden. 2010 wird das erste Jahr sein, in dem wir zwei große Meisterschaften haben werden, da zum ersten Mal auch eine sogenannte Einzel-WM ausgetragen wird. Diese WM, die vom 11. bis 14. November in Metz (FRA) stattfindet, ersetzt das Worldcup-Finale und beinhaltet Entscheidungen in den Disziplinen Trampolin Einzel, Synchron, Doppelminitramp Einzel und Tumbling Einzel.

In der Zielsetzung ist sicher die WM für uns entscheidender im Hinblick auf die Vorbereitung für die Ausscheidungswettkämpfe der Olympischen Spiele 2012. Daher werden auch die Qualifikationskriterien für die diesjährige WM höher angesetzt, als für die EM, bei der wir möglichst mit einem kompletten, schlagkräftigen Team an den Start gehen wollen.

Cheftrainer Michael KuhnFür die EM gelten deshalb folgende Zielsetzungen: Bei den Männern wollen wir in allen drei Disziplinen (Einzel, Mannschaft und Synchron) einen Finalplatz erringen. Chancen um Medaillen mitzuturnen, gibt es in allen drei Disziplinen. Die Hoffnungen ruhen vor allem auf Martin Gromowski (MTV Bad Kreuznach), der sich langsam aber sicher immer näher an die Weltspitze heranturnt. Wie weit man mit dem Team und auch mit den Synchronpaaren kommen kann, hängt nicht zuletzt von der Zusammensetzung des Teams ab. Ich hoffe darauf, dass sich auch der eine oder andere jüngere Athlet (wie Daniel Schmidt – Bramfelder SV, Christopher Schüpferling – TV Erlangen etc.) in der Qualifikation einen Platz im Team erkämpfen kann. Im Hinblick auf eine langfristige Wettkampferfahrung auf dieser Ebene wäre das besonders wichtig. Interessant wird sein, ob Henrik Stehlik (TGJ Salzgitter), der seinen Wiedereinstieg nach einer Studienpause plant, so früh im Jahr bereits zu alter Leistungsstärke zurückfinden kann. Falls ja, dann kann er eine Hauptstütze eines guten Teams darstellen. Aber auch  Dennis Luxon (TGJ Salzgitter) und Karsten Kuritz (TSB Schwäbisch Gmünd) wollen sich wieder beweisen und sich ins Team turnen, so dass ein spannender interner Wettkampf zu erwarten sein wird.
 
Bei den Frauen werden voraussichtlich folgende Kandidatinnen um einen Platz im Team kämpfen: Die WM-Starterinnen Jessica Simon (MTV Bad Kreuznach), Carina Baumgärtner (MTV Bad Kreuznach) und Sarah Syed (TV Weingarten), als auch Lara Hüninghake (TGJ Salzgitter), Sarah Eckes (MTV Bad Kreuznach) und Alexandra Kohler (MTV Bad Kreuznach) sind in der Lage, die von mir aufgestellten Kriterien zu übertreffen. Ein Platz im Teamfinale (besten fünf Teams) wäre ein riesiger Erfolg und liegt im Bereich des Möglichen. Darüber hinaus hoffen wir auf eine Platzierung in der Nähe des Finales (der besten acht) und ein bis zwei weitere Platzierungen unter den besten 15 bis 20 Athletinnen im Einzel. Chancen auf einen Finalplatz im Synchronturnen bestehen ebenfalls, wobei die Zusammenstellung der Paare noch nicht fest steht.

Mehr Team-Infos
Athleten-Steckbriefe
Trainer-Steckbriefe

Athletenproträts
Anna Dogonadze
Henrik Stehlik

Für die WM fokussieren wir uns vor allem darauf, dass wir mit ein bis zwei Männern wieder ganz nahe an einen Finalplatz im Einzel heranrücken können und einen davon möglichst unter die besten acht Athleten zu platzieren. Natürlich spielen in meinen Gedanken vor allem Martin Gromowski und der bis dahin hoffentlich wieder auf altem Niveau stabil turnende Henrik Stehlik die Hauptrolle. Aber wir wollen natürlich im Jahresverlauf weitere Athleten befähigen, eine WM-reife Leistungsfähigkeit zu erlangen und diese dann auch im Wettkampf abrufen zu können. Bei den Frauen wird dieses Vorhaben sicher etwas schwieriger zu erreichen sein. Dennoch hoffen wir auf eine unmittelbare Anschlussplatzierung im Bereich Platz zehn bis 15.

Durch die Teilnahme an diversen Worldcups mit unterschiedlichen Zielrichtungen und Besetzungen wollen wir eine höhere Dichte an wichtigen internationalen Vergleichsmöglichkeiten dazu benutzen, Wettkampfhärte und Stabilität zu erreichen. Wir entscheiden jedoch erst im Jahresverlauf darüber, welche Athleten bei welchen Worldcups eingesetzt werden. Höhepunkt im Worldcup-Kalender der FIG bildet für uns wieder die Veranstaltung in Salzgitter vom 07. bis zum 11. Oktober. Dies wird eine Woche nach den Deutschen Meisterschaften sein, wo wir mit voller Besetzung antreten wollen und gleichzeitig einen letzten Test bzw. eine letzte Qualifikation für die WM fahren wollen. Vor allem in Salzgitter hoffen wir wieder auf volles Haus, gute Stimmung und große Unterstützung durch unsere Fans.