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Sprossenwand - Magazin im DTB

Kinderturn-Club TV Herlikofen

14.12.2009 09:36

Wirbelino, eine Rückenschule für Kinder: „Zappel nicht so rum!"- „Komm von der Mauer runter!" - „Klettere nicht wieder auf den Dreckhaufen." -„ Hüpf nicht in die Pfütze."

 

Vielen Eltern kommen solche Ermahnungen schnell über die Lippen. Gründe dafür gibt es viele: Sie haben es eilig oder ihr Kind soll sich nicht schmutzig machen. Manche befürchten auch, wir Kinder könnten uns verletzen. Gründe also Sohn oder Tochter in ihrem Bewegungsdrang einzuschränken. Doch leider stoßen wir Kinder heute überall auf diese Schranken. In der Wohnung verleiten Fernseher und Computer zum Stillsitzen. Die Folgen sind oft:

  • körperliche Schwächen
  • Übergewicht
  • wenig Ausdauer
  • „Tapsigkeit"

Für uns Flizzis im Turnverein Herlikofen gibt es deshalb ein Programm.. Unsere Übungsleiterin Moni Eberle hat mit „Wirbelino“ ein Projekt entwickelt, um uns Kindern Wahrnehmung, Bewegung, Beweglichkeit, Begeisterung und Wissen zu vermitteln.

Wirbelino, Bandschi und die Nervis wohnen in einem Hochhaus aus 24 Stockwerken. Das Hochhaus muss durch ein stabiles Gerüst gehalten werden, damit es nicht in sich zusammenfällt, bei uns Menschen ist dies die Wirbelsäule.

Viele unterschiedliche Kleinteile und dazu passende Bewegungsgeschichten lassen unserer Phantasie freien Lauf und motivieren uns zum Tun. So z.B. wenn es um das stabile Gerüst geht - eine Baustelle ist immer eine Faszination: Den Keller herstellen (mit Sackhüpfen stampfen wir den Boden eben) Rohre sollen verlegt werden (wir balancieren auf Meterstäben), die Kellerwände werden betoniert (wir bewegen sich auf einer umgedrehten Bank und gehen dabei öfters in die Hocke). Gefährliche Elektrokabel werden verlegt (in einem Geschicklichkeitsparkcour aus vielen rot-weißen Baubändern dürfen wir die Kabel nicht berühren) und zum Schluss braucht jedes Haus ein Dach (wie die Zimmermänner krabbeln wir über verschieden hohe Barren).

Bei den Nervis sieht eine Übungsstunde natürlich ganz anders aus. Unsere Moni legt sehr viel wert auf das Fühlen z.B. auf einer Frühlingswiese (wie fühlt sich ein leichter Regenschauer an, was spüren wir wenn wir über eine Wiese kullern oder robben?) Wenn wir hochsteigen und klettern bis die Sonne wärmer wird, verlieren wir unsere Angst vor der Höhe. Auch untereinander haben wir viel Kontakt und lernen uns respektieren. Oft hat Moni Spiele in der Turnstunde bei denen wir uns gegenseitig fühlen und berühren, jeder erfährt was ihm und anderen Kindern in Gruppe gut tut.

In jeder Stunde gibt es einen kleinen Teil an Theorie: Was mag meine Wirbelsäule, wozu brauche ich eine Wirbelsäule und vor allem wie bewege ich mich, dass es meiner Wirbelsäule gefällt.

Jede Woche macht es uns Flizzis einen Riesenspaß mit Moni etwas Neues zu lernen.