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Sprossenwand - Magazin im DTB

"London steht bei mir ganz oben"

26.09.2008 08:33

DTBInterview mit Jessica Simon

Mit ihrer Synchronpartnerin Anna Dogonadze hat die Trampolinturnerin Jessica Simon ihre bisher größten Erfolge gefeiert.

Kurz vor den Deutschen Meisterschaften spricht die 23-Jährige des MTV Bad Kreuznach im DTBInterview (vom 23.09.) über ihre Ausbildung und wie sie eine neue Synchronpartnerin findet.Jessica, wie zufrieden bist Du mit Deiner bisherigen Saison?Jessica Simon: Gut. Es gab nichts, mit dem ich nicht zufrieden war. Von Wettkampf zu Wettkampf konnte ich mich verbessern und es ging stetig bergauf. In Odense habe ich eine gute Europameisterschaft geturnt und alle Weltcups sind sehr gut verlaufen.Der nächste Worldcup ist am kommenden Wochenende (26./27.09.) im portugiesischen Loulé. Welche Ziele verfolgst Du dort?Jessica Simon: Der Weltcup in Loulé ist ein Test, ein zusätzliches Training unter Wettkampfbedingungen für die Deutschen Meisterschaften in Frankfurt. Ich glaube, in den anderen Teams hat sich nach den Olympischen Spielen in Peking viel getan. Einige Turnerinnen haben ihre Karriere beendet und jüngere oder andere Sportlerinnen erhalten nun den Vorzug. Wir wollen in Portugal sehen, wo wir stehen und wie die internationale Konkurrenz turnt.Bei den Deutschen Meisterschaften im vergangenen Jahr bist Du mit Anna Dogonadze Synchronmeisterin geworden. Da Anna ihre Rückenverletzung auskurieren muss, mit wem wirst Du in Frankfurt synchron turnen?Jessica Simon: Bei den Deutschen Meisterschaften werde ich mit meiner Vereinskollegin Carina Baumgärtner antreten.Ist das eine Paarung, die auch in Zukunft Bestand haben könnte?Jessica Simon: Das wird die Zeit zeigen, auch wer überhaupt noch alles offen ist. Einige Mädchen haben gerade ihre Schule beendet und fangen mit einer Ausbildung oder Studium an. Ich werde sehen, wer weiter turnt und dann zur Verfügung steht.Wie schätzt Du die Situation mit Anna im Moment ein?Jessica Simon: Sie will auf jeden Fall wieder zurück kommen, wenn es ihre Gesundheit zulässt. Das ist bei ihr keine Frage des Wollens. Ich würde mich sehr freuen, wenn Anna es schafft. Im Moment ist es sehr kompliziert.Wann weißt Du, ob Du die richtige Partnerin gefunden hast?Jessica Simon: Die Cheftrainer entscheiden, wer mit wem turnt. Die Paare werden ausgewürfelt, je nachdem wer nominiert wird. Ich habe seit 2003 mit Anna Dogonadze im Synchron geturnt. Es ist jetzt eine große Umstellung, die aber absehbar war. Im Verein konnten wir zusammen trainieren. Wenn wir beide fit waren, war es einfach, aber wenn eine von uns mal nicht gut drauf war, dann war es schwerer. Es ist ziemlich oft so, dass man sich immer neu auf seine Partnerin einstellen muss. Ich werde daher abwarten, was die Zeit bringt.Wie sieht Deine Zukunft aus? Wie vereinbarst Du Dein Training mit Deiner Ausbildung?Jessica Simon: Ich habe am 1. August eine neue Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondentin in Bad Kreuznach angefangen. Meine vorherige Ausbildung zu Bürokauffrau bei Lotto Rheinland-Pfalz in Koblenz habe ich vorzeitig beendet. Da jetzt Ausbildung und Training beides in Bad Kreuznach ist, habe ich keine zeitlichen Probleme. Bei mir stehen die Olympischen Spiele 2012 in London ganz oben auf der Liste. Dort möchte ich im Einzel antreten.Musst Du jetzt Dein Training vermehrt auf die Einzelkonkurrenz umstellen?Jessica Simon: Nein, wir trainieren meistens nur Einzel. Bei Anna und mir ist es so, dass wir beide gerne Einzel und Synchron turnen, es ist gleichgestellt. Jetzt versuche ich mich mit meinem Heimtrainer Steffen Eislöffel stärker auf das Einzel vorzubereiten. Das steht jetzt ganz weit oben.Danke für das Gespräch und viel Erfolg für Deine Zukunft.