Mehrkampf-Finale Juniorinnen

Einen Augenblick lang hatte Maike Enderle (TSV Weingarten) sogar träumen dürfen. Nach ihrer gelungenen Barrenübung (14,333 Punkte) zum Auftakt rangierte sie kurz auf dem großen Videowürfel in der Arena Armeec auf der Spitzenposition, bis die Britin Elissa Downie an ihr vorbeisprang und sie ganz am Ende Fünfte wurde. Trotzdem zeigte sich die 13-Jährige nach ihrem starken Vierkampf (54,498 Punkte) auf großer Bühne, bei dem sie sich nur kleine Fehler erlaubte, "überglücklich". Es sei gut für sie gewesen, am Barren zu beginnen, erklärte Enderle, "die Übung beherrsche ich". Deshalb sei sie bei ihrem großen Auftritt im Mehrkampf-Finale auch nicht so nervös gewesen.

Bei Teamkollegin Tabea Alt sah das etwas anders aus. Die vierfache deutsche Jugendmeisterin, die, wie ihr Trainer Robert Mai betonte, "ganz vorne" hätte mitturnen können, stürzte gleich bei ihrer Akroreihe vom Schwebebalken. "Wehgetan hat das nicht, man erschrickt sich nur", erklärte die 14-Jährige, die sich aber schnell wieder gefangen hatte und die Übung stabil beendete (11,733 P.). Allerdings erhielt sie im D-Wert nur 4,9 Punkte. "Wir haben Protest eingelegt", erklärte Mai, doch die Oberkampfrichterin habe ihm später aufzeigen können, dass das Kampfgericht wohl richtig lag. 

Am Boden brachte Tabea Alt dann ihren Doppeltwist in der zweiten Bahn nicht in den Stand (13,266 P.) und sich selbst um die Chance, vielleicht doch noch in den Top Ten mitzumischen. "Natürlich bin ich nicht zufrieden, denn in der Quali war ich besser", kommentierte die 14-Jährige ihren 14. Rang mit 51,899 Punkten nach Platz sechs im Vorkampf (54,866 P.). "Immerhin ist sie im nächsten Jahr auch noch Juniorin", tröstete der Coach sich selbst und seine Athletin. Außerdem steht Tabea Alt am Sonntag noch in den Finals an Barren und Balken, Maike Enderle darf ebenfalls noch mal zu den Holmen greifen.

Junioren-Europameisterin wurde die Russin Angelina Melnikova (57,107 P.) vor der Rumänin Laura Jurca (55,698 P.) und der Britin Downie (55,332 P.).