Turn-Team Deutschland
Vogel und Rösler schrammen an Halbfinals vorbei
DTB-Sextett verpasst beim Trampolin-Weltcup in Baku Sprung unter die besten 24
Mit einer großen Enttäuschung endete für die deutsche Delegation der erste Tag beim Trampolin-Weltcup in Baku. Mit dem Ziel angereist, sich wichtige Punkte für die Olympia-Qualifikation zu sichern, schaffte es aus dem DTB-Sextett am Freitag niemand, sich für das Halbfinale des Einzel-Wettbewerbs zu empfehlen.
Der deutsche Meister Fabian Vogel (MTV Bad Kreuznach) kam diesem Ziel bei den Männern noch am nächsten. Bei seiner zweiten Übung im Vorkampf erreichte der 28-Jährige 57,58 Punkte. Das bedeutete, bei einem Rückstand von drei Zehnteln auf den direkt vor ihm liegenden Kanadier Remi Aubin, den ersten Reserveplatz, verbunden mit der leisen Hoffnung, vielleicht doch noch in die Entscheidung der besten 24 nachzurücken. Vogel war nach einer Fußverletzung mit einem Trainingsrückstand in Aserbaidschan angereist. Bundestrainerin Katarina Prokesova zeigte sich im Vorfeld optimistisch, dass der Routinier sich trotzdem in guter Form präsentieren würde. Doch die Taktik dafür ging nicht auf. "Die erste Übung hat er sehr sicher geturnt", erzählte Prokesova, aber der Vortrag, für den es 56,380 Punkte gab, sei zu leicht gewesen. Bei der zweiten, schwierigeren Performance passierte Vogel dann "ein leichter Fehler".
Bei den Frauen verpasste Aileen Rösler (MTV Bad Kreuznach) mit 52,730 Punkten als dritter Ersatz das Weiterkommen sogar nur um 14 Hundertstel. "Mit ihrer Leistung sind wir sehr zufrieden", kommentierte Prokesova. "Sie hat das gezeigt, was sie auch im Training macht, und ihre neuen Übungen durchgeturnt."
Die Olympiazehnte von Rio, Leonie Adam (MTV Stuttgart), belegte mit 52,370 Punkten Rang 32. "Sie hat die erste Übung sehr souverän geturnt, aber die Punkte, die sie bekam, waren sehr enttäuschend", erzählte die Bundestrainerin. "Wir hatten definitiv mit einer besseren Haltungsnote gerechnet." Die zweite Übung sei dann leider schlecht gelaufen.
Bei den Männern kam neben Vogel nur noch Caio Lauxtermann (SC Cottbus) durch sein Programm. 54,680 Punkte bedeuteten den 39. Platz unter 70 Teilnehmern, zu denen unter neutraler Flagge erstmals wieder russische und weißrussische Athleten zählten. "Caio hat leider keine Ruhe gefunden", sodass die Übungen "durchwachsen und hektisch" waren und der 20-Jährige sehr kämpfen musste, sagte Prokesova.
Matthias Schuldt (TG Dietzenbach) und Matthias Pfleiderer (MTV Stuttgart) brachten jeweils beide Vorträge nicht zu Ende. "In der Vorbereitung hatten die Übungen auf Anhieb geklappt, aber es ist etwas anderes, sie unter Druck im Wettkampf zu turnen", sagte die DTB-Verantwortliche. Man werde die Leistungen genau analysieren und sich noch mehr mit der Wettkampfsituation auseinandersetzen.
Die Weltmeister Vogel und Lauxtermann steigen am Samstag (13:20 Uhr deutscher Zeit) noch zum Synchron-Wettkampf aufs Tuch.
Letzte Olympia-Chance in Cottbus
Als letzte Chance, sich noch Punkte für die Qualifikation zu den Olympischen Spielen in Paris zu sichern, bleibt den deutschen Solisten jetzt nur noch der Heim-Weltcup vom 22. bis 24. März in Cottbus. Prokesova schaut diesem und der Entscheidung über die Olympia-Startplätze noch immer optimistisch entgegen. "Leonie und Fabian sind weiterhin im Rennen und können sich in Cottbus die Olympia-Tickets holen", sagt sie. "Darauf setzen wir alles."