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Sprossenwand - Magazin im DTB

Wie kann jedem Kind im Kinderturnen ein buntes Leben mit Spiel, Spaß und Bewegung geboten werden? 

Inklusion im Kinderturnen

Was bedeutet Inklusion im Kinderturnen?

Kinderturnen ist die motorische Grundlagenausbildung für alle Kinder und Grundlage aller Sportarten. Es bietet Kindern vielseitige Bewegungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, die sie für ihre gesunde und ganzheitliche Entwicklung benötigen, denn durch Bewegung werden auch kognitive Fähigkeiten und exekutive Funktionen gefördert.

Dabei sollte das Kinderturnen so gestaltet sein, dass alle Kinder daran teilnehmen können. Das bedeutet jedoch nicht, dass alle alles zusammen machen müssen. Vielmehr geht es darum, dass jedes Kind beim Kinderturnen ganz individuell seinem Bewegungsdrang nachgehen, sich selbst an den Geräten ausprobieren und herausfordern kann.

Oft denkt man bei dem Stichwort Inklusion nur an Menschen mit Behinderung. Das Kinderturnen soll allen Kindern die Möglichkeit geben, am Vereinssport teilzunehmen. Dazu zählen Kinder mit Behinderung, aber auch:

  • Kinder mit Migrationshintergrund
  • sozial benachteiligte Kinder
  • generell alle Kinder in ihrer Individualität und Vielfalt

Wie kann ein inklusives Kinderturnen umgesetzt werden?

Eine verpflichtende Zusatzausbildung für Übungsleitende ist nicht nötig, um eine inklusive Kinderturn-Gruppe leiten zu dürfen. Die Deutsche Turnerjugend bzw. die Landesturnverbände bieten hier unter anderem die Fortbildung „Kinderturnen inklusiv“ an. Da das langfristige Ziel die gelebte Inklusion in verschiedenen Bereichen des Kinderturnens ist, wurde ebenfalls die ÜL-Assistenz-Ausbildung überarbeitet, sodass zukünftig auch Menschen mit einer (geistigen) Behinderung die Möglichkeit haben sich als Assistierende im Turnverein zu engagieren. Des Weiteren bietet auch das Projektteam der „Regionalliga Inklusion“ verschiedene Workshops, Lehrgänge und Informationsveranstaltungen zu diesem Themenfeld an.


Sollte Interesse an einer Teilnahme im Kinderturnen bestehen, ist es wichtig zuerst immer den Kontakt zu den Übungsleiterinnen und Übungsleitern zu suchen. So kann herausgefunden werden, ob diese es sich zutrauen, eine heterogene Gruppe anzuleiten, in der Menschen mit Behinderung oder mit Sprachbarrieren dabei sind.

Im Eltern-Kind-Turnen lässt es sich beispielsweise leicht umsetzen, viele verschiedene Kinder mit ihren Eltern aufzunehmen, da die Jungen und Mädchen von ihren Eltern begleitet werden. Generell eignen sich Angebote gut, die nicht so sehr leistungsorientiert sind, um sie für alle zu öffnen. Hier kommt es aber auch immer konkret auf die individuellen Voraussetzungen der Kinder oder Erwachsenen an, die mitmachen wollen.

Ideen für Eure inklusiven Kinderturn-Stunden!

Die „Regionalliga Inklusion“ hat für Euch eine Spielesammlung zusammengestellt, die bekannte und vielleicht noch unbekannte Spiele mit verschiedenen Variationen für inklusive Kinderturn-Gruppen beinhaltet. Dabei werden je nach Spiel die unterschiedlichen motorischen Fähigkeiten Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination geschult. Durch die vorgeschlagenen Anpassungen der Spiele werden die individuellen Fähigkeiten der Kinder berücksichtigt und angemessen gefördert. Ideen und Anregungen zum Anpassen der Spiele sind unter „Variationen“ beschrieben.


Ihr habt noch Fragen? Wir helfen Euch gerne weiter!

Die „Regionalliga Inklusion“ ist ein bundesweites Projekt der Deutschen Turnerjugend (DTJ) und wird durch die Aktion Mensch Stiftung gefördert. Das Projektteam arbeitet sowohl auf der Landes- als auch auf der Bundesebene. Die regionalen Inklusionscoaches sind unter anderem für das Initiieren und Begleiten von Netzwerken zwischen Vereinen, Einrichtungen der Behindertenhilfe, Kindergärten, Schulen, Flüchtlingseinrichtungen, etc. verantwortlich.

Wir helfen Euch gerne, wenn es darum geht:

  • inklusive Kinderturn-Angebote in Euren Vereinen umzusetzen,
  • Fördermittel im Bereich Inklusion zu beantragen,
  • geeignete Kooperationspartner vor Ort zu finden,
  • und vieles mehr.