Gerätturnen
Ausblick auf das DTL-Finale
Am 2. Dezember 2023 geht es im DTL-Finale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft
Am Samstag (2. Dezember 2023) ist es wieder soweit: In der ratiopharm Arena Neu-Ulm steigt das DTL-Finale, der Endkampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Insgesamt vier Duelle gilt es zu bestreiten, in zwei von ihnen geht es um den Titel, in den beiden anderen wird um Platz drei in der 1. Bundesliga gekämpft. Los geht es um 14:00 Uhr mit den Männern, anschließend gehen die Frauen an die Geräte. Geturnt wird im Scoresystem!
Bei den Männern stehen sich ab 14:00 Uhr der siebenfache Meister KTV Straubenhardt, u.a. mit Barrenweltmeister Lukas Dauser, und der Herausforderer TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau, für die Andreas Toba turnt, gegenüber. Bei den Frauen sind es Rekordmeister MTV Stuttgart und der TSV Tittmoning-Chemnitz, die den Titel unter sich ausmachen werden. Zeitgleich turnen die beiden Dritt- und Viertplatzierten der Liga, von denen jedoch nur jeweils ein Team den begehrten Bronzesatz der DTL-Medaillen mit nach Hause nehmen wird.
"Wir können uns die Favoritenrolle nicht absprechen, das hat die bisherige Saison gezeigt", gibt sich Straubenhardts Coach Brian Gladow selbstbewusst. "Trotzdem sind wir weit davon entfernt, irgendeinen Gegner zu unterschätzen. Wir werden daher alles daransetzen, einen guten Wettkampf abzuliefern. Denn es ist an der Zeit, den Titel wieder einmal nach Straubenhardt zu holen", sagte er. Letztmals ging der liebevoll 'Henkelpott' genannte Meisterpokal 2019 in die Schwarzwaldgemeinde. Insgesamt sieben Mal haben die Straubenhardter sich bereits den Titel gesichert, nur dem Rekordmeister SC Cottbus gelang das bislang zweimal mehr. Seine Meister-Premiere feierte der Club aus der Straubenhardthalle im Jahr 2005, dreizehn Jahre nach seinem Eintritt in die DTL.
Doch auch in Schwäbisch Gmünd will man keineswegs nur für die Galerie turnen. "Wir nehmen diesen Kampf an", verkündete Trainer Paul Schneider. Seine Mannschaft sei scharf auf das Duell gegen die KTV und auch alles andere als ein Außenseiter: "Nein, das sind wir sicher nicht. Wir haben zwar das Duell in der Liga verloren. Aber das war unsere eigene Schuld, da haben wir sehr viel verturnt", betont er. Abgerechnet werde schließlich erst am Ende. "Wir haben aus unseren Fehlern im Liga-Duell gelernt. Was nun dabei rauskommt - wir werden sehen", sagte Schneider.
Tittmoning-Chemnitz wittert seine Chance
Bei den Frauen steht der TSV Tittmoning-Chemnitz zum ersten Mal in der ungewohnten Situation, nicht als Herausforderer, sondern als Herausgeforderter ins Titelduell zu gehen. "Die Mädels haben unheimlichen Bock auf dieses Duell. Denn sie wissen, dass sie dieses Jahr definitiv nicht leer ausgehen werden", hat Sabine Petermann im Training bereits beobachtet. Ihre Mannschaft fühle, dass in der ratiopharm Arena in Neu-Ulm am Samstag sogar die große Chance auf mehr bestehe. Denn durch das Scoresystem sei es doch sehr ausgeglichen. "Die besseren Nerven werden gewinnen", glaubt sie.
Beim Rekordmeister und diesjährigen Herausforderer MTV Stuttgart kämpft Trainer Robert Mai dagegen mit großen Personalproblemen. "Wir waren schon drauf und dran das Finale abzusagen. Allerdings hätten wir dann 5000 Euro Strafe zahlen müssen", erklärte Mai, der im Finale um den Titel neben Elisabeth Seitz noch auf weitere Leistungsträger wie Emelie Petz oder Helen Kevric verzichten muss. "Eigentlich ist es nicht unser Anspruch, mit so einem Team an den Start zu gehen. Und ein bisschen Hoffnung besteht natürlich immer, je nachdem, wer bei Tittmoning-Chemnitz alles an die Geräte geht", sagte er. Allzu groß sollen die Hoffnungen auf den 14. Titel der Schwaben in diesem Jahr aber erklärtermaßen nicht werden. Tiefstapeln ist daher rund um das Kunstturn-Forum in Stuttgart angesagt, auch bei Mai selbst. "Wahrscheinlich wird die Titelverteidigung nicht klappen. Das ist zumindest meine Einschätzung", erklärte er.