COVID 19: Return to Sport
Nach einer Coronainfektion
Empfehlungen für Turn- und Sportvereine, Übungsleitende sowie Trainer*innen
Viele Menschen haben eine Corona-Infektion bereits mindestens einmal gehabt, mit sehr leichten bis zu dramatischen Verläufen. Insofern wird es immer wichtiger, die Gesundheit und Teilhabe am normalen Leben wiederherzustellen. Dazu zählt auch der Weg zu den Bewegungsangeboten in den Turn- und Sportvereinen.
Eine Coronainfektion kann die Leistungsfähigkeit von Menschen heruntersetzen und so u. a. auch zu starken Unsicherheiten bei sportlichen Aktivitäten führen. Das kann sogar darin enden, dass vor Angst sportliche Aktivität vermieden wird. Personen, die nach ihrer COVID-Erkrankung ihren vorherigen Fitnesslevel nicht wieder erreicht haben, können Menschen mit Bewegungsmangel gleichgesetzt werden.
In solchen Fällen können Turn- und Sportvereine ideale Partner und Anbieter sein. Denn:
- für gesundheitsförderliche Sportangebote sind die lizensierten Übungsleiter*innen (ÜL/Trainer C-Lizenz und/oder ÜL B Sport in der Prävention) bestens ausgebildet,
- die ausgezeichneten Pluspunkt-Angebote – vor allem die standardisierten Einsteigerprogramme – sind bestens geeignet und
- der soziale Kontakt und Austausch mit Gleichgesinnten erleichtern den Einstieg und das Dranbleiben.
Es ist jedoch essenziell, dass die Übungsleitenden das Krankheitsbild kennen, wissen, was zu beachten ist und wo die Grenzen der Betreuung im Präventionssport liegen, um die Rückkehr zu einem gesunden Leistungsniveau zu ermöglichen.
Empfohlende Stundeninhalte
In Präventions- bzw. in gesundheitsförderlichen Sportangeboten ist es wichtig, dass die Teilnehmenden nach einer überstandenen Infektion eine Sporttauglichkeitsbescheinigung vom Hausarzt vorlegen (ansonsten greifen Angebote zur Rehabilitation). Der/die Übungsleitende sollte in sein/ihr Übungsprogramm folgende Inhalte zur Aktivierung und moderaten Leistungssteigerung aufnehmen:
- Atemübungen zur Steigerung der Lungenfunktion;
- Kognitions- und Koordinationstraining zur Steigerung der Gehirnfunktion;
- Dauer- und Intervallmethode zur Steigerung der Ausdauerfähigkeit; mit Zuhilfenahme der Borg-Scala zur individuellen Belastungssteuerung;
- Funktions- und Krafttraining zur Steigerung der Muskelkraft;
- Entspannung zur Steigerung des Wohlbefindens.
Return-to-Sport
Der Wissenschaftsrat der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention e.V., die Medizinische Kommission des Deutschen Olympischen Sportbundes sowie Lehrstühle aus Österreich, der Schweiz und Luxemburg haben ein gemeinsames Positionspapier unter dem Titel "'Return to Sport' während der aktuellen Coronavirus-Pandemie" veröffentlicht. Die aktuellen Empfehlungen können Sie hier (DtschZSportmed_Positionstand_DE_Schellenberg_Recommendations_Return-to-Sport_after_COVID-19_2022-04.pdf) nachlesen.
Fünf-Phasen-Modell
Zur Rückkehr in den Sport empfiehlt sich das Fünf-Phasen-Modell (Abb. Niedersächsischer Turner-Bund). Hierbei gibt es jeweils genaue Kriterien, die das Aufsteigen von einer in die andere Phase erlauben und somit einen gesundheitsbasierten, stetigen Belastungsanstieg ohne Überlastung gewährleisten.
BORG-Skala
Zur individuellen Belastungssteuerung wird die Borg-Skala empfohlen, die sich am subjektiven Belastungsempfinden orientiert.
Ausführlichere Informationen ...
... zum Thema "Covid-19: Return to Sport" mit entsprechenden Übungen zum Einstieg finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Ü-Magazins 4/2022! Das Heft ist zu beziehen über den Meyer & Meyer-Verlag. Für Einzelheftbestellungen wenden Sie sich bitte per Mail an vertrieb@m-m-sports.com