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Sprossenwand - Magazin im DTB

 

Rückentraining

Erkrankungen des Muskel-Skelettsystems nehmen einen hohen Stellenwert in den Statistiken der Krankheiten ein. Fast 80% der deutschen Bevölkerung leiden sporadisch oder chronisch unter Rückenschmerzen. 20% aller Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen werden mit dem Grund Rückenschmerz ausgestellt und fast die Hälfte aller Rentenbescheide enthalten als Diagnose eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule.

Maßnahmen zur Haltungsverbesserung und Bewegungsschulung gleichen konstitutionelle und konditionelle Schwächen aus und beugen Rückenbeschwerden vor, insbesondere wenn diese mit Maßnahmen zur Verhaltensänderung (z. B. richtiges Heben und Tragen) kombiniert werden.

Beschwerden im Bereich des aktiven und passiven Bewegungsapparates sind vielfach auf Muskelfunktionsstörungen, neuromuskuläre Dysbalancen, Fehlhaltungen und Muskelschwächen zurückzuführen. Neuromuskuläre Dysbalancen sind Ungleichgewichte zwischen der Kraft und Dehnfähigkeit zusammenspielender Muskelgruppen. Daher werden die vorrangig zur Abschwächung neigenden Muskelgruppen gezielt gekräftigt und die zur Verkürzung neigenden Muskelgruppen systematisch gedehnt. Die Funktionseinheiten der Wirbelsäule bzw. die Bewegungssegmente der Wirbelsäule wie Wirbelbogengelenke, Bandscheiben, Bänder und Muskeln stehen im Mittelpunkt der Übungseinheiten zur Kräftigung und Dehnung des Muskel-Skelett-Systems.

Wirbelsäulengymnastik, präventive Rückenschulen oder ähnliche Programme, wie z. B. Rücken-Fit, zielen mit ihren speziellen Bewegungsformen allgemein auf die Vermeidung und Reduzierung von Rückenschmerzen. Durch die gezielte Gymnastik der Funktionseinheiten der Wirbelsäule soll vor allem die Muskulatur gekräftigt werden, die bisher wenig belastet wurde, um so eine
ausgewogene Stabilität und Muskelbalance zu erreichen. Umgekehrt sollten diejenigen Funktionselemente der Wirbelsäule entlastet und entspannt werden, die stark beansprucht werden.

Trainiert werden Ausdauer, Kraft, Stabilität und Koordination. Es wird versucht, partielle Muskelgruppen unter Einbezug benachbarter Gelenke, Bänder und Muskeln (wieder) zu aktivieren. Isometrische Übungen, die in der Rückenlage durchgeführt werden, sollten als Basisübungen zuerst eingeübt werden, denn diese dienen als Voraussetzung für die Durchführung komplexerer Bewegungsformen. Zunächst muss das meist zu schwache Muskelkorsett aufgebaut und gestärkt werden. Mit dem Einüben dieser Bewegungen soll auch das erforderliche Muskelgefühl entwickelt werden.

Weiterbildung

Die DTB-Akademie bietet neben der Weiterbildung zum/zur Rückenschullehrer*in, die in Kooperation mit dem Forum „Gesunder Rücken – besser leben e.V.“ (Mitglied der KddR) durchgeführt wird, auch die Weiterbildung zum DTB-Rückenexperten und ANTARA®-Rückentrainer an.


Der DTB-Rückenexperte kombiniert mit dem Antara®-Rückentrainer ist die umfassende Weiterbildung, um kompetent und abwechslungsreich präventive Rückenkurse anzubieten. Diese Weiterbildung ist speziell für die Zielgruppe Übungsleiter bzw. Trainer konzipiert und baut auf der 2. Lizenzstufe „Sport in der Prävention“ auf.

Der DTB-Rückenexperte basiert auf der Weiterbildung zum DTB-Rückentrainer, wird mit "RückenPraxis Pur" sowie den Aufbaumodulen 1+2 erweitert und schließt mit einem Coaching und einer Lernerfolgskontrolle ab.