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Erfolgreiche World Games-Testwettkämpfe in Kaohsiung

19.11.2008 16:16

Deutsche Delegation in Taiwan

Auf Einladung des Nationalen Olympischen Komitees Chinese Taipei weilte eine deutsche Delegation unter der Leitung von Gunter H. Fahrion, dem World Games-Beauftragten der Spitzenverbände, für eine Woche zu einem Informationsbesuch in Kaohsiung/Taiwan.

Parallel dazu hatten die Taiwanesen noch NOK-Vertreter Frankreichs, der Tschechische Republik und Südafrika zu Gast. Die Einladungen waren so gewählt, dass die Gäste während des Zeitraums Ende Oktober/Anfang November Pre-Events in der Rhythmischen Sportgymnastik, im Trampolinturnen, in der Aerobic, im Korfball, im Wasserskifahren und in Pétanque besuchen konnten. Deutschland war allerdings lediglich im Korfball (Weltmeisterschaft U 23) mit deutschen Sportlerinnen und Sportler vertreten, die am Ende den 7. Platz belegten.

Alle während der Pre-Events in Augenschein genommenen Sportstätten genügen höchsten Ansprüchen, und auch über die Betreuung, die Unterkunft und die Verpflegung waren die Aktiven voll des Lobes. Die im September eingeweihte „Kaohsiung Arena“, die bei den World Games für die Rhythmische Sportgymnastik, das Trampolinturnen und die Tanzwettbewerbe vorgesehen ist, fasst 15.000 Zuschauer. Noch viel Aufmerksamkeit wird das „World Games Stadium“ erlangen, denn das 40.000 (bei ausschließlich Sitzplätzen) bis 55.000 Zuschauer (mit Stehplätzen) fassende Stadion, dessen Pläne der Japaner Toyo Ito entworfen hat, erinnert nicht nur an das Pekinger Vogelnest, sondern dürfte das ökologischste Stadion sein, das als „First Eco-Stadium“ nicht nur die Anforderungen für ein „Green Building“ erfüllt, sondern mit seinem Solardach bei Hochlastbetrieb 75 % seines Energiebedarfes decken kann und an wettkampffreien Tagen den gewonnenen Strom in das Netz einspeisen wird. Die Infrastruktur (z.B. Wettkampfbüro, Pressezentrum, VIP-Betreuung) wird bei den Freiluftsportarten zumeist unter Zeltüberdachungen entstehen, wobei man dabei den Vorteil hat, dass von dort aus das Wettkampfgeschehen beobachtet werden kann und man vor der Sonne und eventuellem Regen geschützt ist.

Das Kaohsiung Organisation Committee (KOC) sowie die International World Games Association (IWGA) stellten den Gästen aus Frankreich und Deutschland ausführlich den derzeitigen Stand der Planungen dar. Die Zuordnung der 21 Hotels auf die einzelnen Verbände soll im Dezember bekannt gegeben werden. Der Standort des geplanten „German Center“, einem Treffpunkt der deutschen Sportler sowie der Offiziellen und VIP kann erst festgelegt werden, wenn der Standort der „World Games Plaza“ feststeht. Die Einrichtung dieses Treffpunktes, in dem auch die Arbeitsplätze der deutschen Ärzte und Physiotherapeuten sowie das Mannschaftsbüro vorgesehen sind und die Pressekonferenzen der deutschen Mannschaft stattfinden sollen, wird nicht zuletzt von den Haushaltsplanberatungen des Bundestages abhängig sein. Werden im Haushaltsplan 2009 keine World Games-Entsendungskosten ausgewiesen (450.000 Euro sind als notwendig errechnet worden), ist nicht nur die Installation des „German Center“ sondern auch die medizinische, die physiotherapeutische und die pressemäßige Betreuung in Frage gestellt. Dies kann weiterhin Auswirkungen auf die Stärke der deutschen Mannschaft haben, da manche Verbände überlegen, in einem solchen Fall Ihre Teilnahme an den World Games aus Kostengründen abzusagen. Dies würde die deutsche Repräsentanz – insbesondere auch im Hinblick auf die voraussichtlich erneute Ausrichtung der World Games 2013 in Deutschland – erheblich schwächen.

Momentan haben sich für die VIII. World Games, die in rund 250 Tagen (16.-26. Juli 2009) über die Bühne gehen werden, bereits in sieben Sportarten knapp 80 deutsche Sportlerinnen und Sportler qualifiziert. In weiteren 19 vom DOSB betreuten Sportarten sind die Qualifizierungen noch nicht abgeschlossen. Da es sich hier vorwiegend um Individualsportarten handelt, ist derzeit mit etwa 120 bis 160 deutschen Teilnehmern in Kaohsiung zu rechnen.

Das Bild links zeigt die Teilnehmer nach dem Informationsgespräch mit dem Organisationskomitee der World Games 2009 und der IWGA (Internationale World Games Organisation). Von links: Joachim Goßow (IWGA-Sportdirektor, Duisburg), Michael John (DOSB), Ron Froehlich (IWGA-Präsident), Shyh-Fang Lin (Managing Director des KOC), Alain Amande (NOK-Delegation Frankreich und Präsident Intern. Wasserski-Verband), Emily Hsu (CEO des KOC), Gunter H. Fahrion (World Games Beauftragter der DOSB-Spitzenverbände).