Jetzt lesen:
Sprossenwand - Magazin im DTB

DTB News

Von 85.000 Litern Wasser zu 1.300 Quadratmeter Podium

06.07.2023 13:35

Hinter den Kulissen bei "Die Finals 2023" Rhein-Ruhr

Philipp Lampe und Thorsten Weiß sorgen dafür, dass bei den Finals 2023 alles klappt | Bildquelle: Tom Weller/24passion
Philipp Lampe und Thorsten Weiß sorgen dafür, dass bei den Finals 2023 alles klappt | Bildquelle: Tom Weller/24passion

Als Thorsten Weiß am Sonntag mit seinen Kolleg*innen den PSD BANK DOME das erste Mal betrat, blickte er noch auf eine riesige Fläche grauen Boden – kaum vorstellbar, dass sich dort am Mittwoch schon Turner*innen auf die diesjährigen Finals vorbereiten sollten. Denn wo sich sonst die Eishockeyspieler der Düsseldorfer EG auf dem Eis tummeln, finden von Donnerstag bis Sonntag Die Finals im Turnen statt, bei denen in den Sportarten Gerätturnen, Rhythmische Sportgymnastik und Trampolinturnen die neuen deutschen Meister*innen gesucht werden.

Viel Zeit zum Begutachten und Einrichten der Büros vor Ort blieb also nicht, sofort kümmerte sich das Unternehmen SPIETH Gymnastics um die Einzeichnung der Podien-Standorte und Phillip Lampe, zuständig für Event Präsentation, sorgte zusammen mit einem externen Dienstleister für eine moderne Lichtanlage in der Halle. "Die Lichtanlage im PSD BANK DOME ist leider etwas veraltet und entspricht nicht unseren Lichtanforderungen. Wir wollen den Zuschauer*innen aber mit Lichtshows auch etwas bieten."

Mit der Installation der Lichtanlage ist ein großer wichtiger Punkt von der Liste abgehakt, es folgte am Montagmorgen der Aufbau der 1300 Quadratmeter Podiumsfläche, auf der anschließend die Turngeräte verankert wurden. "Hier sind wir leider direkt in Verzug gekommen, weil der Höhenunterschied im Hallenboden uns vor eine Herausforderung gestellt hat", blickte Thorsten Weiß, DTB-Projektleiter Aufbau, zurück. Denn wo sonst 85.000 Liter Wasser im Boden die Eisfläche bilden, blieb eine Vertiefung von rund fünf Zentimetern zurück. Und diese fünf Zentimeter bedeuteten für die Mitarbeiter von SPIETH und vom DTB sowie für die vielen Volonteers eine Menge Arbeit. Die Podiumsfüße mussten auf einer Seite angepasst werden, mit einer Wasserwaage wurde anschließend jede Fläche überprüft. 

Nachdem diese Herausforderung in gemeinschaftlicher schweißtreibender Arbeit gemeistert worden war, folgte schon die nächste Schlepperei – die Turngeräte mussten aufgebaut und Gewichte unter den Podien verankert werden. "Obwohl die Frauen zuerst an der Reihe sind, werden zuerst die Geräte für die Männer aufgebaut. So können wir sicherstellen, dass der Umbau zwischen den Wettkämpfen schnell klappt", erklärte Thorsten Weiß und blickte schmunzelnd zu SPIETH-Servicetechniker Bert Voigt hinüber. "Mehr als 45 Minuten gibt uns Thorsten nie zum Umbauen und wenn mal etwas mehr Zeit eingeplant ist, legt Philipp einfach eine Siegerehrung in den Zeitraum", lacht Bert Voigt. 

Auch Thorsten Weiß ist nun zu Späßen aufgelegt, der Aufbau ist rechtzeitig abgeschlossen worden und die Turner*innen können vor ihren Wettkämpfen die Gegebenheiten in der Halle austesten.

Kickoff im Spätsommer 2022

Innerhalb von drei Tagen hat sich die Halle des PSD BANK DOME in ein Turnparadies verwandelt, die Planung für solch einen großen Wettkampf startete aber schon viel früher. Im Spätsommer letzten Jahres fand das Kickoff-Meeting für die Veranstaltung statt, im Oktober wurde bereits ein erster Zeitplan entworfen. "Der Zeitplan muss so früh schon grob stehen, weil zeitgleich noch viele andere Sportarten ihre Wettkämpfe austragen und das zeitlich alles zusammenpassen muss. Das ist wie ein großes Puzzle“, erklärte Philipp Lampe und erzählte, warum dieses Puzzle auch schon mal angepasst werden muss. „Ursprünglich war der Wettkampf am Donnerstag bis 17:15 Uhr angesetzt. Dann hat uns aber das ZDF mitgeteilt, dass es um 17:00 Uhr vom Sender geht. Wenn wir also bis 17 Uhr keine Deutsche Meisterin geliefert hätten, wäre sie nicht auf dem Sender gewesen."

So entwickelte sich der grobe Zeitplan schließlich zu einem exakten, in dem alles auf die Minute getaktet ist. Sogar auf die Sekunde getaktet ist der Regieplan, denn nur so können Licht- und Lasershows, die dazugehörigen Sounds, die Koordinierung sowie Bespielung der Banden und Displays geplant werden. 

Der genaue zeitliche Ablauf steht also schon weit vor dem Event und auch der Aufbau ist ein Tag vor den ersten Wettkämpfen so gut wie abgeschlossen. Klingt eigentlich nach einer Pause zum Durchschnaufen für Philipp Lampe und Thorsten Weiß, doch da müssen die beiden nur lachen. "Es läuft leider nicht immer alles so, wie es in der Excel-Liste steht. Da müssen wir zwischendurch auch nochmal Hand an einem Gerät anlegen oder auch eine Kabelbrücke herbeischaffen."