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Sprossenwand - Magazin im DTB

 

Pluspunkt Ehrenamt.DTB

"Jede Organisation ist nur so gut wie ihre Mitarbeiter*innen."

Ehrenamtliche Führungskräfte in Vereinen, Turngauen und auf Verbandsebene des Deutschen Turner-Bundes und seiner Mitgliedsverbände zu stärken und Neu-Einsteigern den Weg ins Ehrenamt zu erleichtern, ist Ziel der Weiterbildung Pluspunkt Ehrenamt.DTB. In den vergangenen zwei Jahren wurden die insgesamt sechs verschiedenen Module der Weiterbildung getestet, sodass die Umsetzung jetzt flächendeckend erfolgen kann. Ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und solche, die es gerne werden wollen, können mit „Pluspunkt Ehrenamt.DTB“ ihre vorhandenen Kompetenzen weiterentwickeln und erhalten neue Impulse für ihre Arbeit in Verein und Verband.

Die wichtigsten Fakten

Pluspunkt Ehrenamt.DTB als

  • Instrument zur Bindung und Weiterqualifizierung von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen in den Turnverbänden
  • wichtiger Baustein des Leitbildes im Sinne der Personalentwicklung im DTB.
  • Investition der Turnverbände in die Zukunft

Dabei geht es um

  • Neues Lernen und Erfahrungen austauschen
  • Netzwerke aufbauen und pflegen, Bindung herstellen
  • Identifikation mit der Turnbewegung stärken
  • Persönliche Weiterbildung und Qualifizierung
  • Teilnahme und Teilhabe ermöglichen und die Selbstentfaltung unterstützen

 

Pluspunkt Ehrenamt.DTB ist die neue Möglichkeit zur Weiterqualifizierung im Deutschen Turner-Bund (DTB). Alle Interessierten sollen gestärkt und motiviert werden, sich ehrenamtlich zu engagieren. Außerdem können sich bereits ehrenamtlich Aktive in interessanten Modulen weiterbilden. Somit wird nicht nur die Vernetzung unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sondern auch die Identifikation mit und die Bindung an die Turnbewegung gefördert werden.

Qualifikation für ehrenamtliche Mitarbeiter*innen

Was ist Pluspunkt Ehrenamt?

Pluspunkt Ehrenamt.DTB ist die neue Möglichkeit zur Weiterqualifizierung im Deutschen Turner-Bund (DTB).
Alle Interessierten sollen gestärkt und motiviert werden, sich ehrenamtlich zu engagieren. Außerdem können sich bereits ehrenamtlich Aktive in interessanten Modulen weiterbilden. Somit wird nicht nur die Vernetzung unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sondern auch die Identifikation mit und die Bindung an die Turnbewegung gefördert werden.



Für wen?

Für jeden, der sich bereits im Verein oder im Verband ehrenamtlich engagiert oder sich in Zukunft engagieren möchte. Das Programm bietet neue Anreize für die Arbeit in
♦ Vereinen,
♦ Turngauen und -kreisen und
♦ auf Verbandsebene.








Leitziel

Unser Ziel im DTB ist es, unsere Freiwilligen individuell und ressourcenorientiert zu fördern. Wir möchten unseren Freiwilligen
entsprechend ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten befriedigende Aufgaben bereitstellen, sodass ihre Aktivitäten zum Erfolg führen und sie in ihrem Tun anerkannt werden. Dazu brauchen wir Persönlichkeiten,
die zum einen die Ressourcen unserer Freiwilligen erkennen und fördern und zum anderen über einen guten Führungsstil, effektive Management-Kompetenzen sowie einen hohen Grad an Selbstreflektion verfügen.

Interessiert?

Dauer:
Jedes Modul umfasst 10 Lehreinheiten.


Ausrichter:
Ausrichter sind die jeweiligen Landesturnverbände und Turngauen/-kreise, die von qualifizierten Fachkräften in ihrer Arbeit unterstützt werden.


Methode:
Die Inhalte werden in Workshops und Kleingruppen erarbeitet. Alle Teilnehmer/innen werden durch vielfältige Methoden praxisnah in die Inhalte eingeführt.


Kosten:
Über die Kosten der jeweiligen Module informiert Sie ihr LTV oder ihre Turngaue/-kreise.


Ort:
Die Tagungsorte werden von Ihren Landesturnverbänden und Turngauen ausgewählt. Vorort werden neben den Tagungsräumen auch Übernachtungsmöglichkeiten gegeben sein. Die Verpflegung wird i.d.R. durch den Veranstalter organisiert.


Wege ins Ehrenamt

Helfende Hände im Turn- und Sportverein

Probleme bei der Besetzung von Vorstandspositionen treten immer ­häufiger auf – viele Vereine stehen vor der Frage, wie sie das Ehrenamt attraktiver gestalten können, damit sich Freiwillige engagieren.

Der Deutsche Turner-Bund und seine Mitgliedsverbände arbeiten bereits seit vielen Jahren daran, das Ehrenamt in Vereinen und in den Verbänden zu unterstützen und neue Beteiligungsformen für Ehrenamtliche zu entwickeln.

Von Projekten lernen

Auch der Deutsche Olympische Sportbund beschäftigt sich innerhalb des Projektes »Attraktives ­Ehrenamt im Sport« mit der Frage, wie die freiwillige Mitarbeit gefördert und weiter ausgebaut werden kann. Ziel dieses DOSB-Projektes war es, Kooperationen zwischen Sportvereinen und Institutionen wie z. B. Seniorenbüros, Kirchen, aber auch Familienbildungsstätten, Eltern-­Initiativen etc. herzustellen. Die Idee, mit Institutionen außerhalb des Sports in Projekten zusammen zu arbeiten, hat sich sehr bewährt. Bei der Abschlusstagung am 12. Februar in Berlin wurden die Ergebnisse des Projektes vorgestellt und Erfahrungen ausgetauscht.

Projektergebnisse

Eingefahrene Vorgänge und Strukturen, aufgeblähte Vereinsvorstände und jahrzehntelang praktizierte ­Arbeitsweisen konnten, moderiert durch Partner*innen aus Seniorenbüros, neu durchdacht und effizienter gestaltet werden. Die Vernetzungs- und Zusammenarbeit mit Institutionen vor Ort nimmt einen hohen Stellenwert ein und kann über Erfolg oder Misserfolg von Projekten zur Förderung der Mitarbeit in ehrenamtlichen Vereinsfunktionen entscheidend sein. Die Turn- und Sportvereine können das Potenzial nutzen, mit Institutionen in der näheren Umgebung, wie Schulen, Altenheime, Seniorenbüros oder auch Freiwilligenagenturen zusammenzuarbeiten und ein gemeinsames Ziel verfolgen.

Bei der Abschlusstagung des Projektes »Attraktives Ehrenamt im Sport« waren sich die Projektmitarbeiter einig, dass Ehrenamtsförderung als strategischer Prozess angegangen werden sollte, bei dem man von Kooperationen und Vernetzungen profitieren kann. Jeder Verein ist anders und braucht seine eigenen Ansätze. Eine zielgruppenspezifische und direkte Ansprache der potenziellen Ehrenamtlichen ist unverzichtbar. Dabei können Veränderungen als Chance begriffen werden und sollten auch Spaß machen.

Erwartungen an das Ehrenamt

Auch wenn das ehrenamtliche Engage­ment ohne Bezahlung erledigt wird, haben die Vereinsvorstände bestimmte Erwartungen an die geleistete Arbeit. Im besten Fall stellen sie an die ehrenamtliche Mitarbeit folgende Anforderungen:


  • Verbindlichkeit

  • kontinuierliche Mitwirkung

  • erfolgreiche Aufgabenerfüllung

  • ein positives Ergebnis

Bei den Aufgaben des Freiwilligen handelt es sich nicht um irgendwelche Hilfsarbeiten, sondern meistens um verantwortungsvolle Aufgaben, die effizientes Management erfordern.

Allerdings hat sich gezeigt, dass genau diese Anforderungen des Vorstandes nicht die, der freiwilligen Helfer sind. Diese stellen sich eine ehrenamtliche Arbeit folgend vor:


  • Kurzfristige Projektarbeit (zeitlich begrenzt)

  • leichter Einstieg

  • genaue Erläuterung des Zeitaufwandes

  • eigenständiges Arbeiten innerhalb eines Teams

Überforderung demotiviert

Bei einigen Aufgaben und Anforderungen im Ehrenamt werden absichtlich anfangs die Aufgaben klein gehalten und dann kommen nach und nach immer mehr Aufgaben hinzu, sodass der Amtsinhaber viel mehr Arbeitsaufträge in einer zu knappen Zeit zu erledigen hat. Die Motivation, die Aufgaben zu erledigen, sinkt und im schlimmsten Fall droht die Amtsaufgabe. Der freiwillige Helfer fühlt sich überfordert. Hier ist es wichtig, immer wieder zu priorisieren, was der nächste wichtige Schritt ist.

Auf Teilziele hinarbeiten

Der Verein sollte nicht nur feste Ehren­ämter anbieten, sondern auch kleine Engagementpakete in Form der Projektarbeit vergeben, die auf die jeweiligen Lebenssituationen potenziell Engagierter zugeschnitten sind. Eine Arbeitsgruppe, die sich innerhalb eines zeitlich begrenzten Projektes Teilziele vornimmt, arbeitet meist motivierter, da dort die ­Ergebnisse schneller sichtbar werden. Zudem macht die Teamarbeit einfach mehr Spaß und Freundschaften können entstehen, die sich über das Ehrenamt weiter entwickeln.

Anreize schaffen

Viele Vereine stemmen ihre internen Veranstaltungen mit der ehrenamt­lichen Mitarbeit der ­eigenen Mitglieder. Darunter bieten einige auch Show-Veranstaltungen oder Fastnachtskampagnen an, bei denen viele ehrenamtlichen Helfer gesucht werden. Eine Möglichkeit, die eigenen Mitglieder kurzfristig für solche Helferdienste zu gewinnen, sind Sachgegenleistungen für die Abteilung. Beispielsweise bekommt die Turnabteilung bei dreimaligen Helferdiensten einen Zuschuss für neue Sportausrüstung. Das spornt die einzelnen Abteilungen an und der Helferdienst macht im Team mehr Spaß.


Fazit:

Es gibt kein Patentrezept zur Gewinnung von Vorstandsmitgliedern und weiteren ehrenamtlichen Mitarbeitern, jedoch können neue Anreize gesetzt werden, die eine*n Amtseintritt/ehrenamtliche Mitarbeit erleichtern können.

Tipps:

Empfehlungen, wie Ehrenamt im Turnverein gelingen kann:

  • Die Einstiegsmöglichkeiten in eine ehrenamtliche Tätigkeit müssen deutlich erleichtert ­werden (z. B. erstmal als Beisitzer bei einer Besprechung mitmachen, Neu-Engagierte in die ­Tätigkeit einführen – keinen ­Stapel von Resten des Vorgängers übergeben

  • Aufgaben konkret schriftlich festhalten

  • Vereinfachung der Zusammenarbeit mit Hilfe der heutigen Kommunikationsmöglichkeiten (z. B. eine Vereins-Cloud)

  • Ein Team zusammenstellen anstatt einer Person alle Auf­gaben aufzubürgen (Team Kommunikation; aus jeder Abteilung/Mannschaft gibt es einen Presse-/Öffentlichkeitsbeauftragten)

  • Ehrenamt als kleine kurzfristige Projektarbeit – schafft Zufriedenheit durch zeitnahe Zielerreichung (für Veranstaltungen)

  • Bei der Gewinnung von neuen Ehrenamtlichen »Keine langfristige Aufgabe ans Bein binden«

  • Kooperationen und Vernetzungen mit Freiwilligenagenturen, Seniorenbüros und Jugendzentren können sehr hilfreich bei der Suche nach Ehrenamtlichen sein

  • Unterschiedliche Anerkennungsformen anbieten: Junge Engagierte freuen sich über Taschengeld oder ein Zeugnis mit Aufführung ihrer Tätigkeiten, Älteren sind eher soziale Erlebnisse wichtig

  • Junge Erwachsene sind mit den neuen Medien aufgewachsen – die Aufgabe eines Social Media Beauftragten bietet tolle Entwicklungsmöglichkeiten für alle

Module

Nach einem Basismodul können Teilnehmende sich drei oder mehrere Aufbau-Module aussuchen:

Basismodule

"Was hält uns eigentlich zusammen?" oder "Dabei sein - verstehen und mitgestalten".


Aufbaumodule

  • "Miteinander reden, überzeugen und einander verstehen" - Soziale Kompetenz
  • "Leiten statt leiden - effektiv Sitzungen gestalten" - Methodenkompetenz
  • "Strategien entwickeln und Projekte umsetzen" - Projektmanagement
  • "Netzwerke bilden, Unterstützung finden und Turnen stärken" - Politikfähigkeit
  • "Mitarbeiter finden, unterstützen und begleiten" - Mitarbeitergewinnung