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Sprossenwand - Magazin im DTB
Gegen Gewalt | Bild: AdobeStock

 

Maßnahmen

Schutz vor Gewalt im DTB/DTJ

Das klare Ziel des DTB und der DTJ sind die Schaffung einer Kultur des Hinsehens und Handels in der gesamten Turnfamilie, die Sensibilisierung für Gefahren schafft. Der DTB sieht sich dem Schutz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen verpflichtet. Sein Schwerpunkt liegt auf präventiven Maßnahmen. Die Intervention wurde bislang immer mit maßgeblicher Unterstützung der zuständigen Stellen (meist Landessportbünde oder auch Beratungsstellen) durchgeführt. Die stetige Weiterentwicklung eines Interventionsleitfadens ist unser Credo.

Unsere präventiven Maßnahmen auf Bundesebene

  • Gesamtverbandliches Präventions- und Interventionskonzept anhand des dsj-Stufenmodells und Eigenerklärung des BMI wurde erstellt und vom DTB Präsidium und DTJ Vorstand beschlossen
  • Positionierung und Verankerung des Themas im DTB-Präsidium und DTJ-Vorstand. Für das Thema „Prävention sexualisierter Gewalt im Sport“ (PSG) im gesamtverbandlichen Kontext ist innerhalb des Präsidiums des Deutschen Turner-Bundes der/die Vizepräsident*in Personalentwicklung, Frauen und Gleichstellung verantwortlich.
  • Benennung einer Ansprechperson im DTB sowie einer Ombudsfrau. Die Ombudsfrau ist eine unabhängige Ansprechpartnerin für betroffene Personen in Turnvereinen, Turnverbänden und Kadern im DTB.
  • Zur Bearbeitung der Themen wurde ein Austauschgremium "Runder Tisch" eingerichtet, in dem eine Person pro Abteilung vertreten ist
  • Eignung von Mitarbeitenden: Mitarbeitende des DTB müssen den Ehrenkodex sowie die Verhaltensregeln unterschrieben vorlegen. Ein erweitertes Führungszeugnis muss von bestimmten Mitarbeitenden vorgelegt werden, die Kontakt zu Kindern und Jugendlichen haben.
  • Informationen zum Thema inklusive Veröffentlichung der Kontaktdaten der Ansprechpersonen auf der DTB-Website unter:
    www.dtb.de
    DTB-Geschäftssstelle
    www.kinderturnen.de
    Kinder und Jugendschutz
    Verbandspolitik
    Frauen und Gleichstellung
  • Im Falle sexualisierter Gewalt wurde ein Interventionsleitfaden erstellt, der dazu beiträgt Vorfälle zu beenden und die Betroffenen zu schützen
  • Beschwerdemanagement: Es sind interne und externe Anlaufstellen kommuniziert. Zur Sicherstellung des Wohlbefindens, wird bei verbandseigenen Maßnahmen eine anonyme Evaluation durchgeführt
  • Risikoanalyse: Im Konzept sind begünstigende Faktoren von sexualisierter Gewalt im Sport, insbesondere im DTB, benannt
  • Verhaltensregeln: Erstellung von Regeln für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen
  • Leistung mit Respekt: Unter der Handlungsleitenden Maxime "Der gesamte Trainingsprozess und die Rahmenbedinungen sind ausgerichtet auf das Ziel, international konkurrenzfähig und erfolgreich zu sein, unter Berücksichtigung, dass vom Beginn bis zum Ende der aktiven Karriere das Kindeswohl, die Persönlichkeitsrechte und eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung der Athlet*innen jederzeit gewährleistet sind." hat der DTB einen Kultur- und Strukturwandel angestoßen. 

Wir berichten und thematisieren!

  • Regelmäßige Berichterstattung und Thematisierung in den DTB-Medien wie Newsletter, Verbandsmagazin, Social Media
  • Kooperierender Spitzenverband im Projekt „TraiNah“: Trainer*innen als zentrale Akteur*innen in der Prävention sexualisierter Gewalt: Umgang mit Nähe und Distanz im Verbundsystem Nachwuchsleistungssport (Projektstart: 01.04.2019). Ziel des Projekts ist es, den Umgang mit Nähe und Distanz im Nachwuchsleistungssport sowohl aus Perspektive der Trainer*innen als auch der Athlet*innen zu untersuchen und darauf aufbauend Trainer*innen-Schulungen zum Thema Nähe und Distanz in Sportgruppen zu entwickeln sowie diese anschließend durchzuführen und zu evaluieren.
  • Regelmäßiger Austausch mit der Deutschen Sportjugend, Besuch von dsj-Veranstaltungen als auch Nutzung aller dsj-Broschüren
  • Jährliche Forumsveranstaltung Chancengleichheit zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt zur Sensibilisierung Verantwortlicher auf Verbands- und Vereinsebene
  • Herausgeber der Online Kurse des SALTO-Projekts zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt und Ehrenkodex

Lizenzerwerb mit SALTO

In der DTB-Ausbildungsordnung sind die Inhalte zur geschlechter-, alters- und zielgruppengerechten Prävention sexualisierter Gewalt wie persönliche und sozial-kommunikative Kompetenz, Personen- und gruppenbezogene Inhalte oder die Methoden- und Vermittlungskompetenz (Seite 40 - 46), integriert. Gemäß der DTB-Ausbildungsordnung werden DOSB Lizenzen für Übungsleiter*innen und Trainer*innen nur bei Vorlage eines unterzeichneten Ehrenkodex zur ersten Lizenzstufe sowohl im Breitensport als auch im Leistungssport ausgestellt.

Alle Teilnehmer*innen, die eine Trainer B Ausbildung absolvieren, müssen zunächst den Online Kurs des SALTO-Projekts durchlaufen. Im Anschluss erhalten sie den Ehrenkodex, den sie unterschrieben an den DTB zurückschicken müssen. Bei den Aus- und Fortbildungen, die von den Landesturnverbänden durchgeführt werden, wird dies landesintern geregelt (z.B. Vorlage, Archivierung, Papierakte, GymNet).

    Lizenzentzug bei Verstößen

    • In der DTB-Ausbildungsordnung ist festgehalten, dass die vom DTB beauftragten Ausbildungsträger das Recht haben, Lizenzen zu entziehen, wenn die Lizenzinhaberin/der Lizenzinhaber schwerwiegend gegen die Satzung des Verbandes oder den Ehrenkodex verstößt.
    Nein heißt nein | Bildquelle: Adobe Stock

    Wir sprechen uns aus gegen jede Form sexualisierter Gewalt!

    Die Satzung des DTB sowie die Jugendordnung der DTJ enthalten eine Passage, in der sich der Verband gegen jede Form von sexualisierter Gewalt ausspricht. Gleichzeitig ist es in den Programmen Kinderturnen und Jugend verankert, welche gemeinsam von DTJ und den Landesturn(er)jugenden verabschiedet werden.

    DTB-Satzung: „Der DTB tritt rassistischer und verfassungsfeindlichen Bestrebungen, menschenverachtenden Verhaltensweisen sowie jeder Form von Gewalt, unabhängig davon, ob sie körperlicher, seelischer oder sexueller Art ist, entschieden entgegen. Er sieht sich insbesondere dem Schutz von Kindern verpflichtet, er fördert deren gesunde körperliche und geistige Persönlichkeitsentwicklung durch Turnen und Bewegung im Verein.“

    DTJ-Jugendordnung: „Die DTJ bekennt sich zu den Prinzipien Gender Mainstreamings und setzt sich für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein. Sie wendet sich gegen jede Art des Extremismus. Sie verurteilt jede Form von Gewalt.“

    Wir unterstützen unsere Landesturnverbände

    • Jährliche Forumsveranstaltung Chancengleichheit zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt zur Aufklärung und Sensibilisierung Verantwortlicher auf Verbands- und Vereinsebene
    • Regelmäßiger Austausch und Thematisierung bei Gremiensitzungen (DTJ-Vollversammlung, DTJ-Vorstand, DTB-Präsidium, etc.)
    • Verankerung in den Programmen Kinderturnen und Jugend, die von den Delegierten der Landesturn(er)jugenden auf der DTJ-Vollversammlung 2019 verabschiedet wurde. Die Programme beschreiben die Maßnahmen, die für die jeweils kommenden zwei Jahre (2019-2021) umgesetzt werden sollen
    • Als gemeinsames Zeichen von DTJ und ihren Landesturn(er)jugenden wurde gemeinsam ein Ehrenkodex bei der Vollversammlung 2019 unterschrieben
    • Bereitstellung eines kind- und jugendgemäßen Plakats zum Aushang in Turnhallen
    • Unterstützung und Austausch durch die Ansprechpersonen des DTBs

    Unser Ziel für 2020/2021: Weitere Qualifizierung

    • Weitere Qualifizierung auf Bundesebene mit den Zielgruppen DTB-Präsidium, DTJ-Vorstand, DTB-Bundesgeschäftsstelle, Kampfrichterbeauftragte*n
    • Geschäftsführer*innen der Landesturnverbände erhalten Sensibilisierung
    • Intensive Schulung für Trainer*innen, Betreuer*innen, Physiotherapeuten, Stützpunktleitungen. In den Aus- und Fortbildungen des Olympischen Spitzensports der letzten zwei Jahre wurde Prävention sexualisierter Gewalt mit einer Session behandelt wie z.B. Trainer B-Ausbildung (30.04.-05.05.2018, 06.-11.08.2018, 25.02.-02.03.2019, 05.-10.08.2019)
    • Kaderathlet*innen werden von Seiten des DTB über Ansprechpartner*innen im Verband informiert.
    • Im Olympischen Spitzensport finden regelmäßig Elterninformationstage statt, bei denen die Eltern der Kaderathlet*innen unter anderem über das Thema Prävention sexualisierter Gewalt informiert werden.

      Maßnahmen bei Großsportveranstaltungen wie Turnfest 2021

      • Sensibilisierung im Programmheft und Volunteerhandbuch
      • Erstellung eines Handouts für die Öffentlichkeitsarbeit für sämtliche Publikationen
      • Der DTB erinnert bei der Anmeldung und bittet um Bestätigung durch die Gruppenleitung, dass deren Betreuer*innen ein erweitertes Führungszeugnis zum Zeitpunkt des Turnfest 2021 nicht älter als 4 Jahre alt vorgelegt haben. Dies gilt nur für Gruppen mit Minderjährigen.
      • Online-Qualifizierung der Volunteers und Unterzeichnung des Ehrenkodex
      • In allen Schulunterkünften werden Plakate mit der Nummer gegen Kummer ausgehängt
      • Quartiermanager der Schulunterkünfte sowie die Standortmanager werden online qualifiziert und müssen den Ehrenkodex unterschreiben
      • „Kummerkasten“ als Online-Tool auf der Website
      • Ansprechperson vor Ort
      • Workshop zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt in der Turnfest-Akademie
      • Kindgerechte Aufbereitung des Themas in der Kinder- und Jugendturn-Uni
      • Zeitgemäße Visualisierung von Verhaltensregeln bei der Tuju-Party