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Sprossenwand - Magazin im DTB

Hintergrund des Projekts

Demografischer Wandel

Immer mehr ältere Menschen und steigende Lebenserwartung

Der demografische Wandel ist im vollen Gange und die Anzahl der über 65-Jährigen in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten enorm angestiegen. War 1950 nur jede zehnte Person über 65 Jahre, gehört heutzutage mehr als jede fünfte Person zur Generation 65 plus, 6 % sind hochaltrig (> 80 J.). Vorausrechnungen lassen einen weiteren Anstieg erwarten. Bis 2060 wird voraussichtlich jede dritte Person älter als 65 Jahre sein.

Auch die Lebenserwartung ist aufgrund der immer besseren Lebensbedingungen (bedingt u. a. durch Fortschritte im Gesundheitswesen, gesündere Lebensweisen und bessere Arbeitsbedingungen) kontinuierlich angestiegen und liegt 2022 laut Statistischem Bundesamt in Deutschland für neugeborene Jungen bei 78,5 Jahren. Mädchen werden mit knapp 83,4 Jahren sogar noch älter. 

Kommunale Gesundheitsförderung


Der Lebenswelt-Ansatz

Im Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung erhalten Lebenswelten einen immer höheren Stellenwert, da die Menschen hier einen großen Teil ihrer Zeit verbringen und sich die vorherrschenden Bedingungen auf ihre Gesundheit auswirken.

Der Lebenswelt-Ansatz, auch als Setting-Ansatz bezeichnet, zielt darauf ab, gesundheitsfördernde Maßnahmen in Lebenswelten zu verankern, die möglichst vielen Menschen zugänglich sind. 


Die Lebenswelt Kommune*

Für ältere Menschen (im Ruhestand) stellt die Kommune eine einflussreiche Lebenswelt dar. Der unmittelbare, fußläufig erreichbare Wohnraum ist ein zentraler Bezugsort im Alter, da hier zwischenmenschliche Kontakte bestehen und das tägliche Leben stattfindet. Umso stärker die Mobilität beeinträchtigt ist, umso mehr gewinnt dieser Wohnraum an Bedeutung. Als "Dach-Setting" vieler einzelner Settings (z. B. Kita, Schule) nimmt die Kommune dabei eine besondere Schlüsselfunktion ein.

*Hinweis: Im Rahmen von AuF leben werden unter dem Begriff "Kommune", sowohl Städte, Stadtteile als auch Gemeinden zusammengefasst.


Ansätze der Prävention

Kombination von beiden Ansätzen

Verhaltensprävention

Die Verhaltensprävention, auch als Individualprävention bezeichnet, setzt direkt am Menschen an, um dessen gesundheitsbezogenes Verhalten zu beeinflussen. Ziel ist es, für die Gesundheit riskante Verhaltensweisen zu vermeiden bzw. zu verändern (z. B. Fehlernährung, Rauchen), gesundheits-förderndes Verhalten zu unterstützen (z. B. regelmäßige Bewegung) und über Wissen und Einstellungen die Voraussetzungen dafür zu schaffen. 

Beispiele für Maßnahmen der Verhaltensprävention sind z. B. (niedrigschwellige) Bewegungsangebote, Gesundheitssportkurse, Aufklärung über gesunde Ernährung, Anti-Stress-Programme oder Nichtraucherseminare.

 

Verhältnisprävention

Die Verhältnisprävention, auch strukturelle Prävention genannt, setzt an den sozialen, ökologischen, ökonomischen und kulturellen Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen der Menschen an. Denn die Gesundheit der Menschen und ihr gesundheitsbezogenes Verhalten wird von Faktoren bestimmt, die sie selbst wiederum nicht beeinflussen können und daher müssen auch hier entsprechende Maßnahmen getroffen werden. 

Beispiele für Maßnahmen der Verhältnisprävention sind z. B. städtebauliche Maßnahmen zur Bewegungsförderung (Kennzeichnung Walking-Strecke, Einrichtung von Bewegungsparcours), Aufstellen von Sitzbänken an Spazierwegen oder auch gesetzliche Regelungen (Präventionsgesetz).